Sind Lootboxen Glücksspiel in Videogames oder nicht?
Beispielsweise wird auf der Plattform „Steam“, das Alter der Spielenden abgefragt, aber nicht zuverlässig geprüft (nur durch Eingabe eines Geburtsdatums). Das heißt, dass Minderjährige auch Spiele spielen können, die erst ab 18 Jahren freigegeben sind. Eltern können jedoch Sicherheitsvorkehrungen treffen, wie nicht altersgerechte Spiele durch eine PIN sperren. Eine Übersicht, wie man Kindersicherungen auf Tablets und Spielekonsolen einrichtet gibt die Organisation Pan European Game Information (PEGI). Spiele mit dieser Spielmechanik können in diesen Ländern zwar weiterhin gespielt werden, allerdings enthalten sie dort in der Regel keine kostenpflichtigen Beutekisten mehr. Einige Kritikerinnen und Kritiker sehen in Lootboxen das sogenanntePay-to-Win-Modell.
- Die rechtliche Klassifizierung von Lootboxen basiert oft auf der Definition von Glücksspiel im jeweiligen Land.
- Behörden weltweit untersuchen, wie sie juristisch mit sogenannten Lootboxen innerhalb beliebter Videospiele umgehen wollen.
- In Overwatch können Spieler Lootboxen erwerben, um zufällige Kombinationen von kosmetischen Gegenständen wie Skins, Emotes und Sprüchen für ihre Spielcharaktere zu erhalten.
- Gemäß dem Bundesgerichtshof wird ein Spiel als Glücksspiel angesehen, wenn Spieler gegen ein nicht unerhebliches Entgelt eine Gewinnchance erwerben und der Gewinn größtenteils vom Zufall abhängt.
Was sind Lootboxen?
Die Diskussion und Entwicklung in Bezug auf Lootboxen und ihre Regulierung sind noch im Gange. Eine Lootbox ist ein virtueller Behälter in Computerspielen, der eine zufällige Auswahl bestimmter Gegenstände enthält. Diese Gegenstände können verschiedene Inhalte umfassen, wie Waffen, Rüstungen, Skins, kosmetische Items oder andere spielrelevante Objekte. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Lootboxen im Spiel zu erhalten, wie das Erreichen von Zielen, das Freischalten von Erfolgen, das Finden während des Spielverlaufs oder den Kauf mit In-Game-Währung oder echtem Geld. Die Autoren schlagen deshalb vor, die Altersfreigabe für mindestens jene zehn Titel auf das gesetzlich vorgeschriebene Glücksspiel-Mindestalter anzuheben.
Der gegenwärtige Stand der rechtlichen Regulierung
In der Spielmodus „FIFA Ultimate Team“ (FUT) können die Spieler Lootboxen öffnen, um zufällige Spielerkarten zu erhalten, die sie dann in ihrem Team verwenden können. Die https://www.verlag-johannes-petri.ch/ Spielerkarten haben unterschiedliche Seltenheitsstufen und Attribute, die ihre Spielstärke bestimmen. Eine Untersuchung des Systems in Overwatch wurde von Larche Communications durchgeführt und ergab interessante Ergebnisse. Die Studie beinhaltete die Analyse von 500 Lootboxen und ergab, dass der durchschnittliche Wert einer Lootbox bei etwa 4 US-Dollar lag. Allerdings gab es auch Lootboxen, die einen Wert von über 40 US-Dollar hatten, was auf die Seltenheit bestimmter Gegenstände zurückzuführen war. Diese Ergebnisse zeigen, dass das Prinzip der Lootboxen ein elementarer Aspekt des Geschäftsmodells von Overwatch ist und einen beträchtlichen Wert für die Spieler darstellen kann.
Diese Sichtweise basiert auf der Tatsache, dass der Erwerb von Lootboxen mit einer Wette auf den Erhalt eines wertvollen Gegenstands gleichgesetzt werden kann. Kritiker argumentieren, dass Lootboxen, insbesondere bei jüngeren Spielern, suchtähnliches Verhalten fördern könnten. Insgesamt zeigt die Diskussion über Lootboxen, dass es eine komplexe Debatte ist, die verschiedene Aspekte von Videospielen, Glücksspiel, psychologischer Gesundheit und Verbraucherschutz berührt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Debatte weiterentwickelt und ob weitere Maßnahmen notwendig sind, um die Risiken für Spieler, insbesondere Jugendliche, zu minimieren. Der Inhalt der Lootboxen kann von rein kosmetischen Elementen wie Skins oder Outfits bis hin zu spielrelevanten Gegenständen wie Waffen oder Charakteren reichen. Während einige Spiele die Lootboxen als Beutezüge vermarkten und Teil des Spielmechanismus machen, betrachten andere die Lootboxen lediglich als optionalen Zusatzinhalt.
Glücksspiel im Gaming – Was sind Lootboxen und wie kann ich mein Kind davor schützen?
Diese Unsicherheit kann Spieler dazu verleiten, mehr Boxen zu öffnen, in der Hoffnung, den gewünschten Gegenstand zu erhalten. In Deutschland werden sogenannte Lootboxen in Videospielen nicht als Glücksspiel reguliert. Auch die Gamingszene ist zunehmend genervt von den Mechanismen der Spieleindustrie. Spieler verkaufen dort untereinander ihre virtuellen Gegenstände für echtes Geld – und zwar mit dem Einverständnis des Betreibers.
Wenn es nicht bei einem Fehltritt bleibt, ist zu erwägen, ob Familiengespräche bei einer Jugendberatungsstelle oder einer psychotherapeutischen Praxis in Anspruch genommen werden sollen. Griffiths (2018) weist darauf hin, dass das Gehirn das Prinzip zufälliger Belohnung nicht kennt. Dem Gehirn wird vorgespiegelt, durch das Erwerben einer Lootbox etwas richtig gemacht zu haben. Derzeit gibt es eine begrenzte Anzahl von wissenschaftlichen Studien, die sich mit den Auswirkungen von Lootboxen auf die Spieler befassen. Es wird allerdings erwartet, dass in Zukunft mehr Forschung in diesem Bereich stattfinden wird, da das Thema an Aufmerksamkeit gewinnt.
Obwohl sie einige Vorteile bieten können, bestehen auch potenzielle Risiken, insbesondere für vulnerable Gruppen wie Kinder und Jugendliche. Eine strengere Regulierung und ein verstärktes Bewusstsein für die potenziellen Auswirkungen von Lootboxen sind erforderlich, um eine verantwortungsvolle Nutzung zu gewährleisten. Zudem sollte die Forschung zu diesem Thema fortgesetzt werden, um weitere Erkenntnisse und Lösungsansätze zu entwickeln. Neben der Regulierung sollten Bildungsprogramme zum Thema problematisches Spielverhalten entwickelt werden, um Spieler über die potentiellen Risiken aufzuklären und Hilfestellungen anzubieten. Diese Programme könnten den Spielern helfen, ein Bewusstsein für ihr Spielverhalten zu entwickeln und frühzeitig Anzeichen von Sucht zu erkennen.